Die Farce mit der Erfahrung

Aufgaben aus Erfahrung zu lösen, ist, als wolle man eine Schraube mit dem Schraubenzieher aus Blei drehen. Und wie nennt man es, wenn es doch klappt?

Die Farce mit der Erfahrung Vielen Menschen gelingt es nicht, ihre Erfahrung in die nächste Generation zu tragen oder an ihre Nachfolger weiterzugeben. Aus für sie gutem Grund bleiben sie daher oft bis zum bitteren Ende, ihrem eigenen oder dem der Firma, im Amt. Sie stolpern über ihre eigenen Vorstellungen vom Wert der Erfahrung.

Erfahrung ist eigentlich nur dann etwas wert, wenn sie sich direkt aus der Vergangenheit auf das Jetzt der Gegebenheiten übertragen lässt – Beispiel Eierkochen. Das bedeutet, dass Erfahrung eigentlich sehr selten etwas wert ist, dann nämlich, wenn der Kontext gleich bleibt. Hierüber wird man sicher streiten können und es entspricht nicht der landläufigen Auffassung, dass man dieses Scheitern häufig beobachten könne.

Im Miteinander der Kommunikation – und das steht hier im Mittelpunkt – hilft die Erfahrung nicht so viel weiter, wie es manchmal ausschaut. Erfahrung lässt sich nicht zum in Stein gemeißelten Gesetz formen. Und sie ist es auch nicht wert, in Stein gemeißelt zu werden.

Erfahrung ist frei erfunden.

Erfahrung ist die Schlussfolgerung aus einem Erleben. Das Geschehen wird unter bestimmten Strukturen und in einem alten, meist nicht mehr zeitgemäßen Rahmen interpretiert; Ergebnis ist die Erfahrung. Fakt ist das Geschehen, relativ ist die interpretierende Erfahrung. Wenn man diesem Gedanken folgt, entbehrt der Satz »Erfahrung ist frei erfunden« nicht einer gewissen Plausibilität. Erfahrungen und daraus abgeleitete Leitsätze sind Schlussfolgerungen, die eben kreiert sind und nicht Fakten darstellen.

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